VORENTWURF

SCHULZENTRUM ELWERTSTRASSE
Elwertstraße 8, 70372 Stuttgart
Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V.

ECKDATEN
Grundstücksfläche: 3.860m²
NF: 9.400m²
BGF: 10.670m²
GRZ: 0.84, GFZ: 2.14

STÄDTEBAULICHE RAHMENBEDINGUNGEN
Das Grundstück liegt im Quartier zwischen Bahnlinie und Neckarstraße, das mit einer heterogenen Mischung aus Wohnhäusern, Industrie- und Verwaltungsbauten bebaut ist. Einige Öffentliche Einrichtungen sind erst in der letzten Dekade entstanden: das Familien- und Jugendzentrum CANN, die Kindertages-stätte Storchennest, das Straßenbahndepot als Museum und die Skaterhalle neben dem Bahndamm.
Das Viertel ist im Nordosten über eine Passage / Tunnel mit dem Cannstatter Bahnhof und dem an-schließenden Stadteilzentrum verknüpft; im Südwesten von der Neckarstr / B 10 begrenzt, hinter der sich der Neckarpark als geplante Entwicklungs- und Stadterweiterungsfläche anschließt. Diese Lage-gunst und das Freiwerden gewerblicher Flächen bescheren dem Viertel ein großes Entwicklungspotential.
Der B-Plan von 2006 erlaubt mit MK, GFZ von 2,2 bzw. GRZ von 0,85 und einer Gebäudehöhe bis zu 18 m an der Straße und bis zu 14 m im Blockinnenraum eine dichte und intensiv genutzte Bebauung. Städtebaulich wünschenswert ist die Fortsetzung des Blockrands nach Nordosten.

KÜNFTIGE NUTZUNG
Das Projekt Elwertstraße bietet die große Chance, bestehende Einrichtungen zusammenzufassen und dafür innovative bauliche Konzepte für zukunftsweisende Lebens- und Lernformen zu realisieren. Die neue Bebauung soll eine inspirierende und synergetische Mischung aus Räumen für Lernen, Kultur, Arbeiten und ggf. dem Standort angemessenen besonderen Wohnformen werden.

BAUSTRUKTUR
Das 65 m tiefe und 55m breite Grundstück wird mit einem sockelartigen EG großflächig überbaut; teils mit Grenzabständen, teils als Grenzbebauung an bestehende Nachbarbauten. In der Mitte des Schul-zentrums liegt die ins UG abgesenkte Mehrzweckhalle, über eine breite Treppen/Tribüne vom Foyer erreichbar und von den umlaufenden Fluren / Galerien im EG einsehbar. Die Größe entspricht einer 3-Feldhalle, die außerhalb der Schulzeiten auch von Vereinen o.ä. genutzt werden kann.
Drei Querriegel nehmen die Funktionsräume des Schulzentrums auf: der erste der Straße 4 Geschoße mit Staffelung, die beiden im Blockinneren jeweils 3. Der erste Zwischenraum ist eine offene und lichte Halle, gleichsam das Herz der Schule, der zweite ein begrünter Innenhof. Die Flächen des Vorentwurfs: ca. 9.415 m² NUF, davon 3.420 m² Unterrichtsräume in Form von Klassen und offenen Lernlandschaften.

BAUWEISE
Das Gebäude wird in nachhaltiger und langlebiger Bauweise errichtet, in UG und EG als Massivbau, ab 1.–3.OG als Holzskelett mit Holz-Beton-Verbunddecken. Angestrebt wird der Niedrigenergiestandard bzw. Plusenergie, falls technisch und wirtschaftlich. Die Grundstücksgröße, die im B-Plan festgelegte Dach-begrünung und die Lage im Heilquellenschutzgebiet setzen der Erzeugung regenerativer Energien ( mit PV-Paneelen auf Flachdächern und oberflächennaher Geothermie ) hier leider Grenzen.

FASSADEN
mit gleichmäßigem Stützraster, im EG verklinkert wie das Straßenbahndepot vis-a-vis, ab 1.OG vertikale Holzschalung als Vorhangfassade; südostorientiert zur Elwertstr steuerbare Glaslamellen mit integrierter PV für thermische Kontrolle und Lichtlenkung; ggf. schmale Begrünung an Rankgittern; nicht befenster-bare Stirnwände komplett mit im Erdreich wurzelndem „grünem Pelz“ überzogen

AUSSENRAUM UND BEGRÜNUNG
Die nicht bebauten und begrünten Bodenflächen machen 15% des Grundstücks aus; für sich allein zu wenig als Außenfläche für die Schule. Zusammen mit den seitlichen Balkonen im 1.u.2.OG, dem Innenhof, der Dachterrasse im 3.OG und der Dachfläche mit partiellem Sportbelag auf dem mittleren Riegels entstehen über 3.000 m² Freiflächen – nicht ganz die empfohlenen 5m²/Schüler, was wir aber angesichts der innerstädtischen Lage der Schule und ihrer Nähe zum Neckarpark für akzeptabel halten.
Eine intensive Dach- und Fassadenbegrünung des neuen Schulzentrums soll das Mikroklima und das energetische Verhalten und die Anmutung des Gebäudes positiv beeinflussen: sommerlicher Wärme-schutz durch Verschattung und Verdunstung, Wärmedämmung, Biotop als Lebensraum, Lärmschutz, Schutz der Bausubstanz, optische Aufwertung des teils monotonen Gewerbegebiets.